Op'n Kamp, Hamburg-Blankenese

Im vornehmen Wohnviertel Blankenese in Hamburg befindet sich das sogenannte Treppenviertel. Dieses Viertel zeichnet sich durch verwinkelte Gassen, urige Häuschen und viele Stufen direkt am Elbhang aus. Die enge Bebauung und fehlende Zufahrten zu Gebäuden sollten sich im Rahmen unserer Baumaßnahme als Herausforderung darstellen. Die rückwärtige Hoffläche des Wohnhauses Op’n Kamp 3 wird begrenzt durch eine Feldsteinmauer, die den Geländesprung zum Nachbargrundstück sichert. Diese Feldsteinmauer ist marode und nicht mehr standsicher. Der Bauherr hat sich daher entschlossen, vor die bestehende Feldsteinwand eine neue Winkelstützwand aus Stahlbeton zu setzen. Der Fuß der Winkelstützwand wurde mit senkrechten Rohrverpresspfählen gesichert, um damit einem möglichen Grundbruch entgegen zu wirken. Die Neidhardt Grundbau GmbH wurde mit der Herstellung der Rohrverpresspfähle beauftragt.

Auf Grund der niedrigen Last von 60 kN je Pfahl wurden die Pfahllängen trotz oberflächennah anstehenden, tragfähigen Sandschichten mit 5,00 m festgelegt. Eine Zufahrt zum Bauort war nicht mit schwerem Gerät möglich, da das Grundstück keine direkte Straßenanbindung besitzt und nur über Fußwege und Treppen zu erreichen ist.

Die unterhalb des Grundstückes liegende Blankeneser Hauptstraße durfte auf Grund von behördlichen Auflagen nicht zur Baustelleneinrichtung benutzt werden. Die Baustelleneinrichtungsfläche lag deshalb ca. 300 m entfernt in einem verkehrsarmen Wohngebiet, die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander erfolgte mittels Sprechfunk. Der Einbau der Pfähle erfolgte im Bestand eines alten Schuppens oder Hütte, die erst nach Beendigung unserer Maßnahme abgerissen werden durfte.

Aufgrund der geringen Deckenhöhe und der Maße des Zuganges fand hier eine Handlafette Anwendung. Diese wurde unter der Decke und an den Wänden des Bestandes verkeilt bzw. an einer vorhandenen Betonsohle festgedübelt.

Die erfolgreiche Abwicklung dieser Baustelle zeigt den Vorteil des Systems Mikropfahl, insbesondere des selbstbohrenden Rohrverpresspfahl des Types Titan. Dieser kann auch unter engsten räumlichen Verhältnissen hergestellt werden, in denen selbst Kleinstbohrgeräte nicht einsetzbar sind.