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Eisenbahnüberführung Amsinckstraße und Deichtorstraße / Oberhafenbrücke

Die größtenteils im frühen 20. Jahrhundert auf Holzpfählen gegründeten Brückenwiderlager bzw. Brückenpfeiler der Eisenbahnüberführungen über die Amsinckstraße (Los 1), Deichtorstraße, Stadtdeich und Stockmeyerstraße sowie der Oberhafenbrücke (Los 2) in Hamburg mussten aufgrund von höheren Lastaufnahmen und unsicheren Tragfähigkeiten von Grund auf erneuert werden. An beiden Baulosen („Amsinckstraße“ und „Deichtorstraße/Oberhafenbrücke“) waren wir zur Verankerung und Tiefgründung der entsprechenden Brückenbauteile beauftragt worden.

Da es sich insbesondere beim Los „Amsinckstraße“ und dem dazugehörigen Deichtortunnel um eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern in Hamburg handelt, war eine Sperrung des öffentlichen Schienen- und Straßenverkehrs jeder Zeit zu vermeiden. Daher mussten wir die insgesamt 184 Stück Gewi-Pfähle sowie die 6 Stück Schräg-Daueranker unter ständigem Verkehrsfluss in die Brückenwiderlager einbringen, damit diese den höheren wechselseitigen Zug- und Druckbelastungen zukünftig standhalten.

Teilweise verrichteten wir die Arbeiten unter engsten räumlichen Bedingungen mit weniger als 5,00 m lichter Arbeitshöhe direkt neben bzw. unterhalb des laufendem Straßen- und Schienenfernverkehrs mit unserem für diese spezielle Situation ausgestatteten Bohrgeräten der Typen Delta Base DB 102, Klemm MR 701, Klemm KR 803 und Hütte 505.

Beim Los „Deichtorstraße / Oberhafenbrücke“ konnten wir die Brückenwiderlager und -pfeiler der EÜ über die Deichtorstraße, den Stadtdeich, die Stockmeyerstraße sowie die Widerlager der kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke der Oberhafenbrücke mit unseren Schrägpfählen dauerhaft sichern. Zudem brachten wir u. a. bei der angrenzenden EÜ über die Stockmeyerstraße 9 Stück Horizontalanker, Stahldurchmesser 50 mm, zur temporären Stabilisation eines Widerlagers ein. Diese Maßnahme war aufgrund von Abbrucharbeiten am Bestand notwendig geworden. Die für den Einbau erforderlichen Bohrungen erfolgten durch ein mit Hohlräumen gespicktes dichtes Geflecht an Stahl- und Eisenstreben, Schlacke- und Ziegelsteinen, bis hin zu zerklüfteten Mauer- und Betonresten. Aber dank der von uns sorgfältig durchgeführten Bohr- und Injektionstechniken übertrafen die dort eingebauten Verpressanker mit Prüflasten von über 600 kN die Erwartungen aller Beteiligten.

Insgesamt summierte sich unsere Leistung am Los „Deichtorstraße / Oberhafenbrücke“ auf 431 Stück Mikropfähle mit Stahldurchmessern von 50 - 63,5 mm sowie 9 Stück Horizontalanker, Stahldurchmesser 50 mm. Auch bei den übrigen Bohrarbeiten mussten wir zahlreiche Altgründungen, u. a. Holz-, Beton- und Stahlrohrpfähle, durchbohren, wodurch unsere Arbeiten den Bedingungen ständig neu anzupassen waren und unserem Personal ein hohes Maß an Erfahrung abverlangt wurde.

Bauherr

Deutsche Bahn AG

Auftraggeber

Arge Ing.-Bau Amsinckstraße (Echterhoff GmbH & Fr. Holst GmbH); Arge Betonbau EÜ

Technische Angaben

System:

Gewi-Pfahl / Stahldurchmesser 50 mm und 63,5 mm mit SKS bzw. DKS; Einstab­verpressanker / Stahldurchmesser 32 mm

Anzahl:

615 Gewi-Pfähle; 15 Verpressanker

Länge:

19 - 24 m (Gewi-Pfähle), 20 - 40 m (Verpressanker)

Prüflasten:

450 - 800 kN (Gewi-Pfähle), 234 kN (Verpressanker)

Bohrtechnik:

Einfach- bzw. doppelt verrohrtes Nassbohr­verfahren

Ausführungs­­zeitraum:

Februar 2007 bis Juli 2008

Von Tief­gründung bis Kampf­mittel­son­dierung.